Am 26.05.2020 erschien in der Ostseezeitung (Grevesmühlen) ein Interview mit unserem Ersten Vorsitzenden Maik Lietz. Hier im Wortlaut:

Der MC Dassow steht in den Startlöchern: Maik Lietz im Interview

Dassow. Mit eigenen Endurorennen, Motocrossveranstaltungen und Oldtimertreffen zählte der MC Dassow zu den aktiven Vereinen im Nordwestkreis. Durch eine fehlende Genehmigung der Motocross-Strecke und der Corona-Pandemie ist das Vereinsleben inzwischen fast zum Erliegen gekommen. Im Interview spricht der Vorsitzende Maik Lietz über die aktuellen Schwierigkeiten für den Verein, den Nachwuchs und die Hoffnung auf eine Genehmigung für die Motocross- und Trainingsstrecke Siebenberge.

Was bedeutet die Corona-Pandemie für den MC Dassow?

Maik Lietz: Es findet zurzeit nichts statt. Training ist nicht möglich, da die Motocrossbahn gesperrt ist. Unsere Fahrer können sich nur durch Fitnesstraining auf den Wiederbeginn ihrer eigentlichen sportlichen Betätigung vorbereiten - nämlich Rennen fahren.

Welche finanzielle Rolle spielt die Pandemie?

Die Erlöse aus Rennen, Oldtimertreffen, Bewirtungen beim Stadtfest und beim Duathlon in Dassow entfallen. Die Kosten wie Pacht, Miete und Wartungen bleiben dagegen bestehen. Der Verein versucht, mit den Mitgliederbeiträgen und der Unterstützung durch Förderer und Sponsoren über die Runden zu kommen.

Wie unterstützt die Stadt den MC Dassow?

Die Stadt fördert nach wie vor die Vereine - also auch den MC Dassow und stellt weiterhin Sportstätten und Räume zur Verfügung. Eine extra Corona- Hilfe wurde vom Verein bisher nicht in Erwägung gezogen.

Beim MC Dassow gibt es so gut wie keine Endurofahrer mehr. Auch ein eigenes Endurorennen trägt der MC Dassow nicht mehr aus. Welche Gründe gibt es dafür?

Es gibt im Verein Fahrer, die ab und zu an Enduro-Rennen teilnehmen. Der Aufwand, als Verein eine eigene Enduro-Veranstaltung auf die Beine zu stellen, ist jedoch zu hoch. Die Planung und Vorbereitung der viele Kilometer langen Strecke, die Genehmigungen von den Bauern und Behörden sowie der Aufbau von Sonderprüfungsstrecken sind extrem aufwendig, so dass wir uns auf die Motocross-Strecke und deren Nutzung konzentrieren.

Der MC Dassow hat auch sehr erfolgreich eigene Motocrossrennen im Rahmen der Landesmeisterschaften und des NWM-Cups ausgetragen. Aus welchen Gründen steht die Trainingsstrecke Siebenberge in der Stadt nicht mehr zur Verfügung?

Durch die ausstehende Genehmigung der Anlage als Motorsportstätte können Training und Veranstaltungen nicht durchgeführt werden. Unsere Fahrer mussten deshalb auf andere Motocross-Strecken ausweichen, zum Beispiel auf die des MC Rehna, was aber natürlich mit Kosten verbunden ist.

Wie realistisch ist es, dass der Verein wieder eine eigene Strecke bekommt, um auch wieder Rennen auszutragen zu können?

Die Motocross-Strecke in Dassow auf dem von uns gepachteten Gelände Siebenberge unterliegt derzeit einem Genehmigungsverfahren als Motorsportstätte. Das Ergebnis müssen wir abwarten.

Von den 87 Mitgliedern im Verein sind 19 Kinder und Jugendliche. Wie schwer ist es, junge Leute für den Motorsport in und um Dassow zu begeistern?

Um den Nachwuchs machen wir uns keine Sorgen, auch wenn es immer noch mehr Kinder und Jugendliche sein können. Unser großes Manko als Verein ist die zurzeit nicht zur Verfügung stehende Motocross-Strecke. Das Potential an interessierten Jugendlichen ist recht hoch, doch ohne Trainingsmöglichkeiten vor Ort gibt es nur relativ wenige Neuzugänge.

Wie sieht das Vereinsleben beim MC Dassow zurzeit aus?

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass die erste größere Vereinsveranstaltung in diesem Jahr, die Jahreshauptversammlung, auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste. Weitere Ereignisse können derzeit nicht geplant werden. In der Vergangenheit führten wir pro Jahr mehrere Motocross-Rennen durch und veranstalteten Oldtimertreffen. Auch am Stadtfest haben wir mit unserem beliebten Bobbycar-Rennen teilgenommen – genauso wie am Duathlon.

Interview von Steffen Oldörp